A
ABRIEB
Abrieb (Oberflächenverschleiß) tritt bei Bodenbelägen infolge schleifender, reibender Beanspruchung auf und kann bei glasierten Fliesen durch Glanzveränderung der Oberfläche sichtbar werden.
ABRIEBGRUPPE
Glasierte Steinzeugfliesen werden hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen Abrieb in Gruppen unterteilt und können damit Anwendungsbereichen zugeordnet werden. Die Abriebbeständigkeit (Verschleißgruppe) von glasierten Steinzeugfliesen wird vom Hersteller angegeben.
ANWENDUNGSBEREICH
Steingutfliesen dienen als Wandbelag in Innenräumen. Im privaten häuslichen Bad werden sie manchmal auch als Bodenbeläge eingesetzt. Allerdings raten wir davon ab.
Steinzeugfliesen, glasiert, dienen als Wandbekleidungen innen und aussen (Fassade) und als Bodenbeläge nach der erforderlichen Verschleißklasse. Sie werden im Behälterbau (zb Schwimmbäder) verwendet.
Steinzeugfliesen, unglasiert werden vorzugsweise als Bodenbeläge verlegt.
AUFGLASURDEKORATION
Bereits glasierte Fliesen werden einem zusätzlichen Arbeitsprozess nochmals dekoriert und gebrannt.
BEWEGUNGSFUGE (Dehnungsfuge)
Alle Arten von Fugen, die zwischen Gebäuden, Flächenteilen bzw. Konstrukionsteilen Bewegungen zulassen und den Belag schädigende Spannungen abbauen. Sie können je nach Anwendungsfall ausgebildet werden.
Wichtig sind Bewegungsfugen bei allen größeren Flächen, in Altbauten mit Holzdecken, auf Terrassen und in Wintergärten, weil Zug- und Druckspannungen sonst die normalen Fugen oder auch die Fliesen schädigen können.
BIEGE (ZUG-) FESTIGKEIT
Bauteile wie Fliesen werden durch Kräfte vertikal zur Ansichtsfläche beansprucht. Dabei treten auf der Oberseite Druck- auf der Unterseite Zugspannungen auf, wobei Zugspannungen im allgemeinen maßgebend sind.
BILDMOSAIK
Bildmosaike werden meist aus handgeschlagenen Steinzeugfliesen von Hand zu einem Bild oder Muster zusammengesetzt.
BISKUIT
Begriff für den einmal gebrannten Fliesen- oder Geschirr-Rohling, der nach der anschließenden Veredlung durch Dekoration und Glasur zum zweitenmal gebrannt wird
BONE CHINA
Hoch weiß brennende Porzellanmasse zur Geschirrherstellung. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Knochen-Porzellan. Die Porzellanmasse hat einen hohen Anteil an Rinderknochenasche (40-50%)
BRENNBARKEIT
Fliesen sind nicht brennbar.
CARROGARD
Imprägniermittel für unglasierte Bodenfliesen aus Fein- und Grobkeramik zur Erhöhung der Fleckenbeständikeit. Auch für viele Natursteinbeläge geeignet.
CHEMISCHE BESTÄNDIGKEIT
Steingutfliesen und glasierte Steinzeugfliesen sind gegen Badewasserzusätze und Haushaltschemikalien (außer flußsäurehaltigen Reinigungsmitteln und deren Verbindungen) beständig; gegen Säuren und Laugen dann wenn vereinbart. Unglasierte Steinzeugfliesen sind außer gegen Flußsäure und deren Verbindungen beständig.
CRAQUELE
Bezeichnung für feine Glasurrisse (Haarrisse)
Bei manchen Glasuren wird die Craquelbildung als Gestaltungsmittel absichtlich herbeigeführt (siehe GLASURRISSE)
DEHNUNGSFUGE
(s. Bewegungsfugen)
DEKORBAND
Zur weiteren Veredelung wird nach dem Zweitbrand (Glattbrand) die bereits glasierte Fliese mit Schiebebildern (Abziehbildern) und Handmalerei und bei 800°C bis 900°C erneut gebrannt. So wird bei Dekorbrand lediglich der aufgebrachte Dekor in die Glasur eingebrannt. Scherben und Glasur bleiben unverändert.
DEKORFLIESE
Dekore werden auf Leerfliesen aufgebracht. Sie können als Einzeldekor oder aus verschiedenen Dekorfliesen, die zusammen ein Bild ergeben, bestehen.
DELFTER FLIESE
Benannt nach dem kleinen, holländischen Städtchen Delft, in dem seit dem 16. Jahrhundert Fliesen hergestellt werden. Die Dekore stellen oft Portraits, Szenen, Landschaften oder biblische Motive in dem für sie typischen Delfter blau dar.
DIN-NORM
Regeln der Technik des Deutschen Instituts für Normung e. V. Berlin (DIN).
Fliesennormen:
DIN-EN 159: Trockengepresste keramische Fliesen und Platten mit hoher Wasseraufnahme E > 10 % - Gruppe B III (Steingutfliesen)
DIN-EN 176: Trockengepresste keramische Fliesen und Platten mit niedriger Wasseraufnahme E < 3 %
Gruppe B 1 (Steinzeugfliesen)
DICHTSTOFF
Spritzfähige oder bandförmig vorgefertigte Kunststoffe zum Ausfüllen bzw. Abdecken von Bewegungsfugen.
DISPERIONSKLEBSTOFF
Klebstoffe zur Verlegung von Fliesen im Dünnbettverfahren. Dispersionsklebstoffe sind nicht wasserbeständig und daher nur für gering feuchtbelastete Innenbelege geeignet. Vorzugsweise Verwendung von Wandbekleidung auf Untergründung aus Gips- oder Holzwerkstoffen
DRUCKFESTIGKEIT
Die Druckfestigkeit von Fliesen ist keine genormte Eigenschaft. Sie liegt bei Steinzeug bei >500 N/mm².
DÜNNBETTMÖRTEL
Zementgebundene, hydraulisch erhärtende Fliesenkleber zur Verlegung im Dünnbettverfahren. Vorzugsweise Verwendung auf massiven Untergründen, wie zB Beton, Zementestrich oder -putz, im Innen- und Außenbereich.
DÜNNBETTVERLEGUNG
Verfahren zur Verlegung von Fliesen an Wand und Boden. Dabei wiederum unterscheidet man drei Verfahren, denen drei Bindemittel zugrunde liegen:
1: Hydraulisch erhärtete Dünnbettmörtel
2: Dispersionsklebstoffe
3: Epoxidharzklebstoffe
EINBRAND/EINMALBRAND
Brennverfahren, in dem gebrauchsfertige Fliesen und Platten in einem Prozess gebrannt werden.
ELEKTRISCHE LEITFÄHIGKEIT
Diese Eigenschaft besitzen glasierte Fliesen, deren Glasur spezielle Metallverbindungen enthält, die eine gute elektrische Leitfähigkeit bewirken. Hierdurch können elektrostatische Aufladungen vermieden werden, die zu Störungen in empfindlichen Apparaturen (zb Operationssälen) führen können.
ESTRICH
Glatter, fester Untergrund auf der Rohbaukonstruktion, der als Unterputz für den Bodenbelag dient. Der Estrich wird in der Regel mehrere Tage bis Wochen vor der Verfliesung aufgebracht, damit er genügend Zeit zum Trocknen hat.
FAYENCE
Bezeichnung für Fliesen und Geschirr aus Steingut, benannt nach der Stadt Fayenza in Oberitalien.
FEINKERAMIK
- Geschirr aus Porzellan Bone China, Vitreous China und Steingut.
- Sanitärporzellan aus Vitreous China.
- Fliesen aus Steingut und Steinzeug sowie
- Zierkeramik aus Steingut.
FEINSTEINZEUG (Abk. FSTZ)
Unglasierte Steinzeugfliesen mit niedriger Wasseraufnahme und hoher Festigkeit
FELDSPAT
Natürlicher Rohstoff mineralischer Natur für die Fliesenherstellung. Dient als Flußmittel.
FEUCHTDEHNUNG
Feuchtdehnung von Steinzeugfliesen ist nicht meßbar; von Steingutfliesen vernachlässigbar, Steingutfliesen sollten jedoch für Anwendungsbereiche unter Wasser (Schwimmbad- oder Behälterbau) nicht eingesetzt werden.
FLIESENVERLEGUNG
Verfahren zur Herstellung keramischer Wand- und Bodenbeläge. Man unterscheidet zwischen Dünnbettverlegung und konventioneller Verlegung (Dickbettverlegung)
FLECKBESTÄNDIGKEIT
Beständigkeit gegen Auftreten nicht mehr entfernbarer Flecken. Diese ist bei glasierten Fliesen gegeben, bei unglasierten dagegen nur nach entsprechender Behandlung.
FLUSSMITTEL
Natürliche, kristalline Mineralien, die das Schmelzverfahren von anderen Stoffen so beeinflussen, daß diese in eine Schmelzphase übergehen. Flußmittel sind Rohstoffe und chemische Verbindungen, die Natrium, Kalium, Lithium, Magnesium oder Kalzium enthalten. Die entsprechende Rohstoffe sind in der Regel Hartstoffe.
FLUSSÄURE
Stark ätzende Säure die fast alle Stoffe (zb auch Glas) angreift Flußsäure oder Flußsäurehaltige Reinigungsmittel sollten niemals zur Reinigung von Keramik benutzt werden.
FORMTEIL
Dienen der Gestaltung von Ecken und Kanten im Schwimmbadbau und in Küchen und Bädern. Die Herstellung von Formteilen erfolgt im Gießverfahren und erfordert besondere Sorgfalt und Aufsicht bei der Herstellung, damit sie die vorher berechnete Dimension erhalten. Dies erklärt ihren vergleichsweise hohen Preis.
FRITTE
Vorgeschmolzene Spezialglasur, die in Form von Granulat vorliegt. Sie dienst als Rohstoff für Glasuren.
FROSTBESTÄNDIGKEIT
Hauptkriterium für die Verwendung von Fliesen im Außenbereich. Ist für Steinzeugfliesen nach DIN 176 gefordert.
FUGE
Fugen dienen dem Ausgleich materialbedingter, zulässiger Abweichungen der Kantenlängen und der Rechtwinkeligkeit von den angegeben Herstellmaßen. Die Fugenbreiten ergeben sich im allgemeinen aus der Differenz der Nennmaße und Herstellmaße oder sind den Verlegenormen als Empfehlung vorgegeben.
GLASUR
Spezialglas, das als etwa 0,1 mm dicke Schicht auf einem Steingut- oder Steinzeugscherben liegt.
GLASURRISSE
Feine, nicht durch Scherben gehende Risse in der Glasur. Diese entstehen meist durch Dehnungsvorgänge im Scherben. Der Widerstand gegen Glasurrisse ist bei Steingut- und Steinzeugfliesen gefordert. Glasuren, die zur Glasurrissbildung neigen, werden vom Hersteller gekennzeichnet.
HALBSTEINZEUG
Traditioneller Begriff für keramische Fliesen mit einer Wasseraufnahme zwischen 3 und 6 % bzw. 6 und 10 %
HANDMALEREI (handgemalt)
Eine aufwendige Dekortechnik, bei der Fliesen vor dem Dekorbrand von Hand bemalt werden. Diese Fliesen sind besonders hochwertig.
HARTSTOFFE
Eine er beiden Hauptgruppen der Rohstoffe von Keramik.
HIGH TRAFFIC
Bezeichnung für sehr widerstandsfähige Fliesen.
IMPRÄGNIERUNG
Nachbehandlung unglasierter Steinzeugfliesen zur Verbesserung der Fleckbeständigkeit.
INOLIT
Säurehaltiges Reinigungsmittel für Fliesenbeläge, das für die sogenannte Grundreinigung nach der Verlegung zur Entfernung von erhärteten Mörtelresten verwandt wird. Nicht für die sogenannte Unterhaltsreinigung geeignet.
KAOLIN
Mineralisches Sedimentgestein, das durch Verwitterung von Feldspäten entsteht. Wichtiger Rohstoff der Keramik.
KERMAIK (Baukeramik)
Oberbegriff für Baustoffe, die aus natürlichen, keramischen Rohstoffen hergestellt und gebrannt werden. Man unterscheidet zwischen den beiden Werkstoffeigenschaften:
1. Hohe Wasseraufnahme
2. Niedrige Wassersaufnahme
Bei der ersten Gruppe, wozu die Steingutfliesen gehören, ist der Scherben porös, die Poren offen, er ist nicht frostbeständig und hat einen dumpfen Klang. Dieser Scherben kann mit den verschiedensten Techniken verziert werden und ist grundsätzlich glasiert.
Zur zweiten Gruppe gehören die Steinzeugfliesen. Sie bestehen aus einem Scherben mit niedriger Wasseraufnahme. Dieser Scherben ist dicht, hat geschlossene Poren. ist frostbeständig und hat einen hellen Klang. Steinzeugfliesen gibt es in glasierter und unglasierter Form.
KERAMISCHE FLIESEN
Dünne Platten aus Keramik, die als Belag für Böden oder Verkleidung für Wände verwendet werden. Diese sind klassifiziert in Gruppen:
A: Stranggepreßte Platten
B: Trockengepreßte Platten
C: Nach anderen Verfahren (zb Gießen) hergestellte Fliesen.
Die trockengepreßten Fliesen sind wiederum klassifiziert nach der Fähigkeit zur Wasseraufnahme, wobei hierbei wieder zwischen glasierten und unglasierten Fliesen unterschieden wird.
KERAMISCHE VERSIEGELUNG
Ein spezieller Herstellungsprozeß, bei dem die Oberfläche des unglasierten Steinzeuges so dicht wird, daß sie fleckbeständig ist. Eine Nachbehandlung mit Imprägniermitteln darf hier nicht vorgenommen werden, weil die Imprägnierflüssigkeit nicht mehr in die Keramik eindringen kann und so als schmutzbindender Film auf der Oberfläche verbleibt.
KLEBSTOFF (Kleber)
Ansetz- und Verlegwerkstoffe, bei denen durch Verdunstung des enthaltenden Wassers oder durch eine chemische Reaktion mehrere Kunststoffkomponenten erhärten.
KORRIGIERZEIT
Die Zeitspanne, während der die Fliesen in der frischen Bettung durch Verschieben nachgerichtet werden können, ohne daß die Haftung gestört oder gemindert wird.
LICHTECHTHEIT
Keramische Fliesen sind, im Gegensatz zB zu Kunstoffen, licht und farbbeständig.
MAGERUNGSMITTEL
Rohstoffe für die Fliesenherstellung, die zur Gruppe der Hartstoffe gehören, wie z.B. Quarzsand und Schamotte.
MENGENERMITTLUNG
Nach der Entscheidung für eine bestimmte Fliesenserie, wird ein Verlegeplan erstellt, der als Grundlage zu genauen Mengenermittlung (Anzahl der Grundfliesen, Dekore, Bordüren, Sockel und Treppenfliesen ..) dient.
MINDERSORTIERUNG
In Aussehen und Qualität geringfügig beeinträchtigte Fliesen werden vom Hersteller als Mindersortierung ausgewiesen und preiswerter verkauft.
MÖRTEL
Mischung aus Zement und Sand. Dient zur Verlegung im Dickbettverfahren.
MODULARE FLIESEN
Fliesen, deren Nennmaß sich aus Herstellmaß (Fabrikationsmaß) und Fugenbreite zusammengesetzt. Die Eigenschaft "modular" wird Fliesen auch zugeschrieben, wenn sie - wie beispielsweise bei Keramik/Naturstein - Kombinationen - in allen Maßen (Breite/Länge/Dicke) aufeinander abgestimmt sind.
MOSAIK
Als Mosaike bezeichnet man die handgeschlagenen und gesetzten Fliesenbilder. Gelegentlich werden auch Steinzeugfliesen so benannt.
NENNMASS
Eine 30er Fliese hat beispielsweise das Nennmaß 30x30 cm, hingegen ein mögliches Herstellmaß von 297x297 mm.
OBERFLÄCHENVERSCHLEISS
Glasurbetrieb bei glasierten Steinzeugfliesen infolge schleifender, reibender Beanspruchung. Die Verschleißgruppe (Klasse I-IV) ist von Hersteller anzugeben.
OKTOGON
Achteckfliese die beim Verlegen mit quadratischen Einlagen aus Keramik oder Naturstein kombiniert wird.
PEI
Porcelain Enamel Institute. Der PEI-Test ist ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Widerstands gegen Oberflächenverschleiß von Bodenfliesen.
PLATTEN
Bezeichnung für grobkeramische Fliesen, die aus plastischer Masse durch Strangpressen hergestellt werden.
PORZELLAN
Ein dicht gebrannter, feinkeramischer Werkstoff, dessen Scherben weiß und bei dünnen Wandstärken durchscheinend ist.
POROSITÄT
Offener und geschlossener Porenraum eines Werkstücks wie der Fliese. Angabe in Volumen %. Wasseraufnahme ist das Maß für den offenen Porenraum. Angabe in Gewicht %.
REAKTIONSHARZ
Durch chemische Reaktion erhärteter, meist zwei-komponentiger Klebstoff (Harz und Härter) zur Verlegung oder Verfugung von Fliesen.
REINIGUNG
Man unterscheidet bei der Reinigung von Fliesen zwischen Grundreinigung und Pflegereinigung.
Grundreinigung: Diese Reinigung nach dem Abschluß der Verlegearbeiten gehört zur Leistung des Fliesenlegers und dient der Entfernung von Bauschmutz sowie vorhandenem Zementschleier.
Pflegereinigung: Laufende Reinigung durch Kehren, Absaugen, oder feuchtes Aufwischen unter Verwendung von haushaltsüblichen Reinigungsmitteln.
RITZHÄRTE
Maß für die Widerstandsfähigkeit keramische Glasuren gegen kratzende, ritzende Beanspruchung. Prüfung der Ritzhärte durch Mohs. Angabe der Härte nach der Mohs'schen Härteskala von 1 bis 10.
ROHLING
Keramisches Halbfabrikat nach der Formgebung in noch nicht gebranntem Zustand.
RUTSCHHEMMENDE FLIESEN
Spezialfliesen mit unterschiedlich stark profilierter oder rauher Oberfläche zur Erzielung rutschhemmender Eigenschaften eines Belages (Unfallverhütung). Die Unfallversicherer schreiben rutschhemmende Fliesen in Arbeitsräumen und -bereichen mit erhöhter Rutschgefahr sowie für Barfußbereiche vor. Die in diesen Bereichen zu verwendenden Fliesen müssen den vorgeschriebenen Grad der Rutschhemmung aufweisen (Nachweis durch den Hersteller),
Man unterscheidet im gewerblichen Bereich Bewertungsgruppen zwischen R9 und R13. Dabei muß auf einer schiefen Ebene eine Prüfperson mit Schutzschuhen stehen und gehen. Als Gleitmittel wird Öl auf die Fläche aufgetragen. Der Neigungswinkel der zu testenden Fläche ist je größer je kleiner die R-Gruppe ist.
Beim Barfußbereich in Schwimmbädern und in Reinigungsbereichen von Sportstätten unterscheidet man zwischen den Gruppen A, B und C. Auch hier wird die Rutschsicherheit mittels einer Prüfperson auf schiefer Ebene ermittelt. Als Gleitmittel wird hier seifenhaltiges Wasser verwendet.
SCHAMOTTE
Feuerfestes Erzeugnis aus tonerdhaltigen Mineralien, die als Brennhilfsmittel wie zB Brennkapseln oder Schamottesteine für Ofenausmauerungen verwendet werden. Darüber hinaus werden auch zerkleinerte Brennhilfsmittel und gebrannte Tone und Kaoline als Schamotte bezeichnet. Sie werden als spezielle Rohstoffe für keramische Erzeugnisse verwendet und dienen der Verbesserung der Feuerfestigkeit.
SCHEINFUGE
In die keramische Fliese gepreßtes Basrelief, das optisch wie eine Fuge wirkt.
SCHERBEN
Gebrannter Fliesenkörper ohne Glasur.
SCHIEBEBILD
Dekortechnik, bei der auf den Fliesenkörper vor dem Dekorbrand ein Abziehbild mit speziellen keramischen Farben aufgebracht wird. Dies kann maschinell oder manuell geschehen.
SCHLACKE
Bei der Verhüttung von Metallen anfallende anorganische, silikatische Reststoffe.
SCHLICKER
Aus den Rohstoffen mit Wasser aufbereitete Masse oder Glasursuspension, die bei der Gießformgebung in die Gipsform gefüllt wird.
SCHWINDUNG
Beim Trocknen oder Brennen entstehende Kontraktion von Formlingen. Differenz zwischen Ausgangsgröße und Endgröße wird in Prozent gemessen.
SIEBDRUCK
Ein Verfahren zum Dekorieren von Fliesen, in dem die Druckpaste durch eine Siebdruckschablone auf den Fliesenkörper aufgebracht wird. Dieses Verfahren kann mehrfach und mit verschiedenen Farben wiederholt werden, wobei die Druckschablone ein bestimmtes Muster vorgibt.
SINTERUNG
Umwandlung der Rohstoffe im Brand zu dem Scherben.
SPALTPLATTE
Stranggepreßte Platten, die als Steinzeugfliesen verwendet werden.
SORTIERUNG
Bevor Fliesen in den Handel kommen, werden sie einer Qualitätskontrolle und Sortierung unterzogen. Fliesen mit nur leichten Mängeln gelangen als Mindersortierung in den Verkauf.
STEINGUT
Traditioneller Begriff für keramische Fliesen mit hoher Wasseraufnahme.
STEINZEUG
Traditioneller Begriff für Fliesen mit niedriger Wasseraufnahme.
TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT
Beständigkeit gegen Temperaturveränderungen ist für Steingutfliesen und Steinzeugfliesen gefordert.
TIEFENVERSCHLEISS
Als Tiefenverschleiß bezeichnet man den Scherbenabrieb bei unglasierten Steinzeugfliesen infolge von schleifender, reibender Beanspruchung. Die zulässigen Toleranzen sind als Mindestanforderung in der betreffenden Materialnorm festgelegt.
TOLERANZEN
Fliesen und Platten bestehen aus natürlichen Rohstoffen und weisen material- und herstellungsbedingte Toleranzen auf.
TONFLIESE
Unglasierte, ziegelfarbene keramische Fliesen mit mittlerer bis hoher Wasseraufnahme. Vorzugsweise Verwendung als Bodenfliesen in Räumen mit rustikalem Charakter.
Zur Erzielung der geforderten/gewünschten Gebrauchseigenschaften müssen sie speziell behandelt (imprägniert) werden. Hinweise findet man auf den Verpackungen der Hersteller.
TREPPENAUFTRITT/TREPPENFLIESE
Diese Fliesen sind am Rand oft mit rutschhemmenden Rillen versehen, die die Trittsicherheit auf der Treppe gewährleisten sollen.
VERFUGUNG
Nach dem Verlegen der Fliesen werden die Fliesenzwischenräume mit einem speziellen Mörtel gefüllt.
VERLEGEPLAN
Der Verlegeplan dient der Mengenermittlung der einzelnen Fliesen wie auch der Festlegung der Verlegeart.
WANDFLIESE
Je nach Anwendungsbereich mit Geschmack können alle Fliesen als Wandfliese verwendet werden. Im üblichen Sprachgebrauch sind damit meistens Steingutfliesen gemeint.
WASSERAUFNAHME
Maß für die offene Porosität eines keramischen Erzeugnisses. Die Wasseraufnahme eines keramischen Scherbens ist bei Steingut weniger als 20 % und bei Steinzeug weniger als 3 %.
WEICHSTOFFE
Hauptgruppe der Rohstoffe zur Herstellung von Keramik. Dazu gehören Tone und Kaoline.
ZWEITBRAND
Nach dem Brand der Rohlinge werden die Fliesen glasiert, dekoriert und nochmals gebrannt, wobei der Scherben unverändert bleibt.
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